Monogamie macht frei. Ein Widerspruch? Schließlich wird Freiheit in unserer Gesellschaft oft mit Offenheit, Ungebundenheit oder Polyamorie gleichgesetzt. Aber für mich liegt in der Begrenzung der Monogamie eine unglaubliche Weite.
Vor zehn Jahren begegnete ich Simon bei einem Acroyoga-Kurs. Wir suchten beide keine Beziehung – aber wohl Verbindung. Acroyoga ist eine Praxis, die weit über körperliche Bewegung hinausgeht. Es geht um Präsenz, um Vertrauen, um nonverbale Kommunikation. Es war wohl diese Mischung aus Leichtigkeit, spielerischer Nähe und tiefer Verbundenheit, die uns zu einander hinzog.
Damals war uns noch nicht klar, dass wir beide toxische Beziehungserfahrungen in unseren emotionalen Rucksäcken trugen. Doch merkten wir schnell, dass wir, wenn wir uns wirklich aufeinander einlassen wollen, zuerst sortieren, reflektieren und innerlich aufräumen müssen.
Was uns half, war Klarheit über unsere Bedürfnisse.
Schnell wurde deutlich, dass wir beide ein starkes Bedürfnis nach sexueller Exklusivität hatten. Nicht als moralische Haltung, sondern als psychoemotionale Notwendigkeit. Wir waren familiär und beruflich sehr engagiert und unsere Nervensysteme sehnten sich nach Ruhe, Klarheit, Stabilität in unserer intimen Zweierbeziehung.
Zusätzlich schrieben wir – unabhängig voneinander – je zehn unserer wichtigsten Beziehungsbedürfnisse auf. Und waren erstaunt, wie sehr sich diese Listen deckten.
Dieser Moment hat uns tief entspannt. Und er trägt unsere Beziehung bis heute.
Noch immer machen wir regelmäßig ein Check-in: Haben sich unsere Bedürfnisse verändert? Hat sich unser „Ja" zueinander gewandelt? Spannenderweise bleiben viele Punkte erstaunlich konstant. Auch jener der sexuellen Treue, entgegen dem aktuellen Trend.
Nur weil ich weiß, dass Simon mir treu ist – emotional und körperlich – kann ich mich voll und ganz hingeben. Ich muss nicht gefallen. Ich muss nichts „leisten", um gehalten zu werden. Ich kann mich zeigen – mit allem, was mich ausmacht. Auch mit den Seiten, die nicht „schön" oder „stark" sind.
Das ist für mich wahre Freiheit: Nicht die Auswahl zwischen vielen Optionen, sondern die Tiefe, die entsteht, wenn ich mich in einer klar gewählten Verbindung ganz öffnen kann.
Wie geht es Dir damit? Hast Du schon einmal eine Liste mit Deinen 10 wichtigsten Bedürfnissen die Du an eine*n Partner*in stellst, gemacht? Falls nicht: herzliche Empfehlung!
Wenn Du Resonanz zu diesem Thema spürst und Dich noch freier und verbundener fühlen möchtest, dann stürze Dich mutig in eines der folgenden Abenteuer:
Playfight mit Simon, ABAT mit Michèle oder schenke Deine*n Liebste*n und Dir den dreiteiligen Kurs beziehungsweise.
Wir freuen uns SEHR unsere kostbarsten Beziehungsperlen mit Euch zu teilen!
In Verbundenheit,
Michèle Maruna
P.S. Aktuell mache ich jede Woche eine Sprachnachricht zum Thema Beziehungskompetenz auf meinen Frauenkraft-Kanal. (Dauer ungefähr 10min). Dabei geht es nicht nur um die Liebesbeziehung, sondern auch um unsere Familien- und Alltagsbeziehungen die häufig noch komplizierter sind... Mit einem Klick hier abonnieren, lauschen und wieder raushüpfen falls Dir der Inhalt nicht passt. (Falls Du Telegram meidest: hier WhatsApp-Kanal abonnieren)